Lesen: Lukas 18,9-14
Die Bibel In Einem Jahr: 2.Chronik 10–12; Johannes 11,30-57
Gott, sei mir Sünder gnädig! Lukas 18,13
Als ich mich beklagte, dass das Verhalten einer Bekannten sie nur
tiefer in die Sünde führen und ihr Handeln auch mich treffen würde,
legte die Frau, mit der ich mich jede Woche zum Gebet treffe, ihre Hand
auf meine und sagte: „Wir wollen für uns alle beten.“
„Uns alle?“, entgegnete ich stirnrunzelnd.
„Ja“, erwiderte sie. „Sagst du nicht selbst immer, Jesus würde den
Maßstab für unser Verhalten setzen und wir sollten unsere Sünden nicht
mit denen von anderen vergleichen?“
„Das tut weh“, sagte ich. „Aber du hast Recht. Mein frommer Stolz ist nicht besser als ihre Sünden.“
„Und was wir hier tun, ist nichts Anderes als Tratschen. Also . . .“
„Somit sündigen wir genauso.“ Ich senkte den Kopf. „Lass uns für uns alle beten.“
In Lukas 18 erzählt Jesus ein Gleichnis von zwei Männern, die in den
Tempel gingen, um dort auf unterschiedliche Weise zu beten (V.9-14). Wie
der Pharisäer können wir in die Falle tappen, dass wir uns mit anderen
vergleichen. Wir können prahlen (V.11-12) und so leben, als hätten wir
das Recht zu verurteilen oder die Pflicht oder Kraft, andere zu ändern.
Aber wenn wir uns Jesus als Beispiel für unser Leben nehmen und seine
Güte aus erster Hand erfahren wie der Zöllner, wird erst so richtig
deutlich, dass auch wir sein Erbarmen brauchen (V.13). Seine Vergebung
und Liebe wollen uns verändern, damit auch wir anderen gegenüber nicht
unbarmherzig sind, sondern barmherzig.
Herr, bitte bewahre uns davor, uns mit anderen zu vergleichen. Forme uns und mache uns dir immer ähnlicher.
Wenn wir erkennen, wie sehr wir Gottes Erbarmen brauchen, können wir auch anderen gegenüber barmherziger sein.
© 2017 Unser Täglich Brot
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